In der Münchner Prinzregentenstraße Nummer 1 residiert nun seit 1949 das P1. Zu Beginn diente der Club allerdings nicht der ominösen Münchner Schickeria, sondern den amerikanischen Besatzungstruppen. Es war ein Offiziersclub, der der Erholung diente und auch von den Amerikanern seinen Namen erhielt. Der Straßenname „Prinzregentenstraße“ war für sie schlichtweg unaussprechlich und so kürzten sie den Namen kurzerhand auf „P one“. Der Name ist bis heute geblieben, allerdings wurde er eingedeutscht und die Hausherren haben auch gewechselt. Seit über 30 Jahren feiert nun die Schickeria ihre Partys im ehemaligen Offiziersclub. Partys, die es zuweilen zu landesweiter Berühmtheit brachten. So gut wie alle Münchner Promis haben sich hier schon blicken lassen und auch vom örtlichen Erstligaverein sind so manche Spieler regelmäßig Gast.

Woher kommt der Hass auf diesen Club?

Es ist nicht nur Abneigung oder ein „nicht mögen“, dass viele Münchner mit dem P1 verbindet, es ist der Hass. Wer sich die Rezessionen auf TripAdvisor oder anderen Bewertungsportalen durchliest, der wird sich wundern, dass überhaupt noch jemand hingeht. Es sind fast nur negative Einträge zu finden. Ehemalige Gäste beschweren sich dort über alles, vom Personal bis hin zu den Preisen. Doch Fakt ist: An jedem Wochenende ist der Club brechend voll und wer gegen ein Uhr Nachts dort vorbeifährt, der darf eine lange Schlange von Menschen bestaunen, die noch auf Einlass hoffen. Dies alles, obwohl sie wissen das fast jeder von ihnen abgewiesen werden wird. Eine bizarre Situation, aber jedes Wochenende Realität.

Hier könnten Psychologen sicherlich für etwas Aufklärung sorgen. Diese große Wahrscheinlichkeit abgewiesen zu werden und wenn man dann doch reinkommt, viel zu viel für Getränke und Service zu bezahlen und das alles bei einer eher durchschnittlichen Partystimmung, sorgt vielerorts für Kopfschütteln. Doch der Club lebt genau von diesem Spiel. Es scheint für viele ein ganz besonderer Reiz zu sein. Wer es geschafft hat hereinzukommen, dem ist zumindest etwas Aufmerksamkeit gewiss.

Alles nur ein Trick?

Vielleicht. Aber Unternehmer die mit Tricks arbeiten halten sich normalerweise nicht so lange über Wasser. Beim P1 ist dies scheinbar doch etwas anderes, und die Gäste, die diesen Club mögen scheinen dies auch so zu sehen. Es darf davon ausgegangen werden, dass sich der Club noch über viele Jahre an weiterer Hassliebe erfreuen wird. München hat schon viele Clubs kommen und gehen sehen, allesamt mit tollen Konzepten und Ideen, aber zu einer Institution sind sie nicht geworden. Das P1 hat damit etwas geschafft, was nur ganz wenigen Gastronomen gelungen ist: Sich treu zu bleiben und sich gleichzeitig ständig neu zu erfinden. Ein Spagat der sehr selten gelingt.